Es hört sich gut An: Eintauchen in die Stille und Unendlichkeit derWüste, eine Woche, um die eigene S
tille und innere Weite wieder zu finden, eine Woche, um sich wieder gesund und voller Energie – sich völlig entspannt wieder ganz zu erleben.
Die Website von Paru Greuzinger verlockt mich spontan zur Buchung und ich habe es nicht bereut. Dies und der ganze Aufenthalt in Marokko waren ein wunderbares Erlebnis.
Liebevoll informiert und mit wertvollen Adressen und Tipps von Gönna Pezely vorbereitet lande ich in Marrakech: ich wohne günstig, mitten im Gewimmel des Souk und ganz nah am Djema Fna Platz mit seinen Imbissbuden, Gnawa Musikern, Schlangenbeschwörern und Medizinmännern in einem alten Palast, der von einer 77-jährigen Deutschen, Gitta Sellmann, geleitet wird. Sie hat das ehemalige Haus des Vizesultans von Marrakech, zum Sitz der Academia Arabesca, eines Institut der kultureller Traditionen Marokkos und einem Paradies für Übernachtungsgäste gemacht. Die Spezialistin für arabische Tänze hat eine atemberaubende, verrückte Lebensgeschichte und lässt keine Langeweile aufkommen.
Am ersten Morgen wache ich auf in meinem kleinen marrokanischen Alkhoven, mit Vogelgezwitscher aus dem mosaikgeschmückten Patio mit seinen buntbemalten alten Türen, duftenden Orangenbäumen, mit wunderbaren Stoffen bezogenen Sitzecken, geschnitzten Decken und Balkonen. Ich tauche mein Frühstücksbrötchen in meinen Tee auf der Dachterrasse und genieße den Blick über die Stadt, den leichten Wind und die wärmenden Sonnenstrahlen. Um die Mittagszeit geht mein Bus Richtung Wüste und ich bummele noch schnell ein bisschen durch den erwachenden Souk.
Dann eine atemberaubende Fahrt über den Altlas in den Süden. Endlose Bergketten, grüne Oasen, ein strahlend blauer Himmel spiegelt sein Licht auf in Flecken auf die weitläufige Landschaft. Unbeschreiblich dieses Panorama. Nachmittags dann Ankunft in Ait Ben Haddouh. Weltkulturerbe der Unesco, eine lehmgebaute Stadt, die im 11. Jahrhundert den Handel auf der alten Karawanenstraße zwischen Timbuktu und Marrakesch kontrollierte.
Auch hier ein toller Tipp von Gönna, die Übernachtung bei Andi, einem Österreicher und seiner Berberfrau Zahida mit ihren 2 Kindern. Das schöne, im traditionellen Stil gebaute Lehmhaus liegt ganz zentral und ich werde mit Tajine, Couscous und vielen interessanten Geschichten verwöhnt. Ait Ben Haddouh ist unbeschreiblich. Kulisse für über 20 Spielfilme fühlt man sich ins tiefste Mittelalter versetzt. Wenn man den kleinen Berg des Dorfes erklommen hat bietet sich ein traumhaftes Panorama über Bergketten, Städte und Oasen. Ich sitze dort eine Stunde in dem Wind und genieße die frische Luft, das Vogelgezwischer und den unendlichen Frieden, den dieser Anblick vermittelt.
Am nächsten Tag Weiterfahrt mit dem CTM-Bus nach Ouled Driss in die Wüste. Wie schon zuvor hat Gönna diese Buskarte besorgt und ich kann unbeschwert auch diese Fahrt durch die wunderbare Berglandschaft genießen.
Nachmittags Ankunft bei Paru Greuzinger. Ihre Website hat nicht zu viel versprochen. Das kleine Anwesen mitten in einer Sandwüste ist mit seinen vielen kleinen Lehmhäusern und dem Palmengarten so ästhetisch und detailverliebt gestaltet, dass ich mich sofort wohl fühle.
Dann das Seminar. Wir sind 7 Personen und etwas ist besonders: neben 2 Franzosen gibt es auch 3 marokkanische Teilnehmer. Ich empfinde das Seminar als sehr intensiv und sicher geleitet. Unterschiedliche Inhalte wie Meditationen, Tanz, Wüstentripps gehen mir unter die Haut, brechen mich auf und machen mich weich. Die Interaktionen mit den anderen geben mir viele Erkenntnisse. Paru ist anstrengend und fordernd, aber Sie gibt alles und ist total präsent und ich merke, dass bei mir Empfindungen zu Tage treten, die mir nie bewusst waren. Es ist aufwühlend und es tut mir doch gut, mich wieder deutlicher zu fühlen.
Zwischendurch wunderbare Heilmassagen von Gönna. Ihre sanften, starken, ruhigen, bewussten Berührungen gehen unter die Haut. Hier werden Körper, Geist und Seele angespochen und ich bin danach total entspannt.
Auch die schönen Gesprächen haben gut getan.
Besonders zu erwähnen ist auch noch das Essen. Ob in der ersten Morgensonne oder abends bei Kerzenschein die vegetarische Küche war köstlich und Mohammed und Mdarr, die beiden guten Hausgeister, haben mir mit ihrem Humor und Trommelkünsten die marokkanische Mentalität näher gebracht.
Marokko und das Seminar Magie der Wüste werden für mich unvergesslich bleiben.
Und ich werde zurückkommen.